Die Gunst des Zeitgeists wusste schließlich Dwight Filley Davis zu nutzen. Nach den jahrelang missglückten Versuchen des US-amerikanischen Tennispräsidenten endlich ein Nationenkampf zwischen den USA und Großbritannien auf dem Tennisplatz auszutragen, sammelte Davis unschlagbare Argumente.
Davis selbst war zu dieser Zeit Student an der renommierten US-amerikanischen Universität Harvard. Dort war er Teil des Tennisteams der Universität – und reiste als einer der besten Doppelspieler des Landes durch Nordamerika, um an verschiedenen Turnieren teilzunehmen. In Kanada bekam er mit, dass führende Mitglieder des US-amerikanischen Tennisverbands nach wie vor planten, ein Länderturnier zu veranstalten. Allerdings verwarfen sie solche und ähnliche Ideen immer wieder, hieß es.
Davis selbst verstand das nicht. 1899 forderte er mit dem Team der Harvard-Universität die größten Talente der US-Westküste heraus. Seine Region zu vertreten, machte den Doppelspezialisten stolz. Umso stolzer müsste man sein, dachte Davis, wenn man sein ganzes Land auf dem Tennisplatz vertreten dürfe. In dem Wissen, dass auch der Präsident des US-Tennisverbands ein großer Freund des Nationenwettkampfs war, bat er gemeinsam mit seinen Harvard-Mitspielern um einen Termin.
Lange überzeugen mussten Davis und seine Freunde Tennispräsident Dwight nicht. Ein Problem blieb trotzdem. Bislang nämlich konnten sich der britische und der US-amerikanische Verband nicht auf ein Turnier einigen. Davis aber hatte eine Idee – und bediente sich an bereits Dagewesenem.
Seit 1892 schon duellierten sich England und Irland auf dem Tennisplatz. Statt lediglich Einzel zu spielen, entwickelten die Turnierveranstalter einen Modus, der heute vielen Tennisfans bekannt vorkommt: In mehreren Einzel- und Doppelrunden spielten die beiden Länder den Sieger aus. Also schlug Davis 1899 vor, diesen Modus in einer ähnlichen Art zu übernehmen: Auch beim Nationenkampf zwischen der USA und Großbritannien sollten Einzel und Doppel gespielt werden.
Um den britischen Verband vollends zu überzeugen, bot Davis zudem an, einen Pokal aus Sterling-Silber zu spenden. Die Präsidenten stimmten zu – und der Student besorgte für rund 1.000 US-Dollar den Pokal. Das Geld dafür hatte Davis zuvor gespart.