Warum wir beim Schlaf Muskeln aufbauen
Trotzdem gilt: Wer beim Sport erfolgreich sein möchte, braucht Schlaf. Bei diesem nämlich erholt sich unser Gehirn nicht nur, sondern lernt auch dazu. Mit Schlaf fordern, fördern und stärken wir unter anderem unser motorisches Gedächtnis. Schlaf kann also dabei helfen, unsere Schläge auf dem Tennisplatz oder unsere Schüsse beim Fußball zu verbessern. Zudem prägen wir uns beim Schlafen taktische Spielzüge besser ein. Die Folge: Wir werden insgesamt bessere Sportlerinnen und Sportler.
Auch unsere Muskeln wachsen, wenn wir schlafen. Während wir tagsüber beispielsweise im Fitnessstudio trainieren, setzen wir unsere Muskulatur verschiedenen Reizen aus. „Das registriert unser Körper beim Schlafen – und reagiert darauf“, erklärt Michael Feld. „Vereinfacht gesagt bedeutet das: Die Muskulatur sagt diesen im Training gesetzten Reizen, letztlich sind es kleine Verletzungen, im Schlaf den Kampf an.“ Damit die Muskeln in Zukunft für diese Reize gewappnet und gestärkt sind, wachsen sie im Schlaf.
Obwohl unser Schlaf über unsere sportliche Leistungsfähigkeit entscheidet, schlafen gerade Leistungssportler oftmals schlecht. Und das hat verschiedene Gründe: Zum einen trainieren und spielen Profisportler zu verschiedenen Zeiten – manchmal eben auch spät am Abend, kurz bevor sie ins Bett gehen. Zum anderen überbelasten sich manche Spitzensportler, haben Stress oder sind vor Wettkämpfen sehr aufgeregt.
„In solchen Situationen greifen manche Leistungssportler zu Schlaftabletten“, weiß der Experte. Gesund ist das nicht. Sind Hobbysportlerinnen und -sportler vor Turnieren aufgeregt, helfen oft auch freiverkäufliche Mittel wie Melatonin, Hopfen oder Melisse. Doch Michael Feld warnt: „Länger als vier Wochen am Stück sollten auch diese Produkte nicht eingenommen werden, damit sich eine Schlafstörung nicht chronifiziert.“
Wer also gut schläft, steigert die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Aber das ist nicht alles. Auch unsere Gesundheit stärken wir, wenn wir ausreichend schlafen. „Für unser Immunsystem sind vor allem die ersten drei Stunden Schlaf wichtig“, sagt Schlafmediziner Feld. In dieser Tiefschlafphase baut unser Körper seine Immunzellen auf. Und genau die brauchen wir, um Viren und Bakterien zu bekämpfen, die unseren Körper angreifen.